Sanierung und Neubau

Eine wesentliche Aufgabe des 1997 erneuerten Stiftungsrates war die Sanierung und die Erweiterung der gesamten Liegenschaft in den Jahren 2001 bis 2004. In einem ersten Schritt ging man daran, die ETH für ein externes Seminarzentrum in Castasegna zu interessieren und einen entsprechenden Nutzungsvertrag abzuschliessen. Ein Jahr darauf, im März 2001 wurde in Zusammenarbeit mit der ETH und dem Bündner Heimatschutz ein Studienwettbewerb unter fünf ausgewählten Architekturbüros veranstaltet.

Der Zuschlag ging an das Projekt «Roccolo» des Basler Architekturbüro Quintus Miller und Paola Maranta. Neben dem respektvollen Rückbau der Villa in ihren Originalzustand nach denkmalpflegerischen Kriterien, aber mit neuer Nutzung, sah ihr Entwurf einen turmartigen Annexbau in der höchstgelegenen nördlichen Ecke des Grundstücks vor, wo vormals ein Stall gestanden hatte. Der Turm orientiert sich am Vorbild der roccoli, wie sie einst im Sottoceneri dem Vogelfang dienten. Heute, so die Idee der Architekten, sollen hier die kreativen Ideen ins Netz gehen.

Auf geringer Standfläche und mit eigenwilligem fünfeckigem Grundriss vereint er zehn halbgeschossig angeordnete Zimmer mit Dusche/WC, dazu Sitzungs- und Arbeitszimmer zur gemeinschaftlichen Nutzung sowie Officeräume. Zusammen mit den Räumlichkeiten der Villa, wo sich unter anderem die reich dotierte garbaldsche Bibliothek und weitere Gemeinschaftsräume befinden, bietet der Komplex nun 14 Gästezimmer.

Selten sind in jüngerer Zeit «architektonische Ergänzungen» wie der Roccolo auf so schlüssige und überzeugende Weise und so fern jeglicher Nachahmung und Angleichung über die Distanz von anderthalb Jahrhunderten vorgenomen worden.

Das Seminarzentrum Villa Garbald wurde 2004 eröffnet und in Betrieb genommen.

Die architektonische Qualität der Villa Garbald wurde anfangs Februar 2014 durch «Gute Bauten Graubünden 2013» mit dem goldenen Nagel für Paola Maranta und Quintus Miller ausgezeichnet. In der Würdigung wird dazu u.a. festgehalten: «Ausgezeichnet wird das behutsame Instandsetzen und Weiterbauen eines historisch wie ortsbaulich ausserordentlichen Ensembles. Es sind sinngemäss Bausteine wie diese, die geografisch peripher gelegenen Dörfern neue Impulse geben und diese kulturell aufwerten und stärken können.»

  

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