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Prof. Sabine Reh

Professorin für Historische Bildungsforschung Humboldt-Universität zu Berlin

Es ist ein grosses Glück.

Hier sein zu können. Zu schreiben, zu lesen und nachzudenken, Ideen zu haben und sie schreibend dann doch wieder zu verwerfen. Ein Wort zu ersetzen durch ein anders, ganze Sätze streichen und neu oder an anderer Stelle zu formulieren … und am nächsten Morgen zu lesen, was ich geschrieben habe und es nochmal zu ändern, Kleinigkeiten nur. Einfach immer weiter zu machen und als Leserin zu schreiben.

Und dann vom grossen Arbeitstisch aufzustehen und immer wieder den Blick durch die Tür (Glastür!) zu werfen. Die gelbe Villa links, ob in gleissender Sonne oder in grau, jedenfalls mit luftigem Giebel, rechts das Wohnhaus mit typischem und schwerem Dach, darüber Schichten bewaldeter Hänge und dann die felsigen, unterschiedlich schimmernden, manchmal auch verborgenen richtigen Berge. Der Rahmen – also der Türrahmen – dramatisiert den Raum in ein nahes Bild, alles ist so nah wie das Schlagen der Kirchturmuhr. 

Danke an die, die das mir ermöglichen: Otfried für seine beharrlichen Hinweise auf die Schönheit des Bergell, der Stiftung für die schnelle Entscheidung, Arnout für die Tipps an die Sekretärin, wie man aus Deutschland online das Schweizer Postauto buchen (also bezahlen) kann und Siska für alle Einzelheiten, die sie bedenkt: die Giesskanne mit Tuch gegen die Mücken und schwerem Holzstück für die Eidechsen und den Hinweis, das Huhn nicht zu füttern. Die Gefahr war gering. In der Grossstadt, wo ich lebe, komme ich nicht auf den Gedanken, die Tauben zu füttern – oder auch andere Tiere … meine erste Begegnung mit dem Huhn war aber erstaunlich. So sauber, flauschig fast, hat es sich mit mir zusammen erschreckt und flüchtete schnell die Treppe in den abschüssigen Garten …

Wie soll ich je wieder ohne diese Nähen, die mich getragen haben, leicht schreiben?

Vielen, vielen Dank

Sabine Reh und Matthias

 

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