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Guestbook – Studio Cascina

Prof. Dr. Alfred Früh

Professor für Privatrecht mit Schwerpunkt Life Sciences-Recht und Immaterialgüterrecht, Universität Basel

Am Morgen weckt die Bergsonne. Dann, nach dem Frühstück, ein Schwatz im Dorfladen, an guten Tagen sogar auf Italienisch. Aber schon im nächsten Augenblick ist es Abend, letzte Sonnenstrahlen bemalen den Kirchturm. Und beim nächsten Luftholen fällt mein Blick auf die Feuerstelle in der Ecke. Da erlischt grade die letzte Glut, obwohl ich eben erst das Feuer entfacht hatte. 

Selten waren die Tage so kurz und gleichzeitig so lang. Selten war ich so konzentriert und hatte so viel Freude bei der Arbeit an fremden und eigenen Gedanken.

Grazie.

 

Franziska Löpfe

Autorin

Ich war zum 2. Mal in der Cascina, ohne Unterbruch am Schreiben, Kochen, diesmal Rezepte mit getrockneten Kastanien. Ich habe das Alleinsein sehr genossen. Mit Gelassenheit und Zuversicht gehe ich zurück nach Zürich. Ich hoffe, die Cascina gibt mir immer wieder die Möglichkeit, kreative Einkehr zu pflegen.

Die Versammlung von Pro Natura und der Vortrag von Walter Hunkeler waren ein Höhepunkt. Die Bergeller sind alle gekommen. Das tröstet etwas über den Verlust des Hotel Post hinweg.

 

Studio Groen

When we will feel homesick for Castasegna, we will remember this place as where most relaxing and productive moment alternated each other, interrupted by morning snow and afternoon sun.  

Ludo & Anastasia

 

Axel Simon

Hochparterre

Leggere il tempo

Dies war der erste Text von rund zwei Dutzend, die ich in den letzten 3 Wochen hier schreiben dürfte. Es sollte immer so sein: Schreiben nicht nur über, sondern im Objekt der Begierde! Danke Dafür!

Axel Simon, (Hg.)
Armando Ruinelli Architetti Architekten.
Progetti Bauten 1984–2022
Park Books, erscheint im Sommer 2023

«… Ein Aufenthalt in den beiden übereinander liegenden Räumen soll angenehm und kontemplativ sein. Im unteren hält ein offener Kamin und die eng stehenden Latten der Holzdecke die Erinnerung an die frühere Nutzung wach. Das lange Küchenmöbel erinnert die Intellektuellen daran, dass auch der Körper Nahrung braucht. Im Schlafraum darüber lüftet der Kopf (…)

Im Innern herrscht nicht das grelle Licht moderner Aufklärung, sondern unterschiedliche Formen von Dunkelheit: Die Fenster sind klein, die Stampfbetonwände grau, schrundig und schwer. Die Stahlplatte der Küche ist schwarz, das Kastanienholz der Wände, Türen, Möbel bandsägerau. Alles haben hiesige Handwerker präzise gefügt – wie die Gedanken, die hier gefunden werden sollen. Für ein Leuchten im Dunklen sorgt der mit Marmormehl angemischte Mörtelboden. Die künstliche Beleuchtung ist auch eine Künstlerische: sie strahlt durch kleine, perforierte Leuchtschirme aus Industriebronze. Tisch und Bett zeichnete der Architekt, eine lokale Töpferin das Waschbecken.

Verfeinerungen. Architektur!

 

Stefan Keller

Publizist

Beim Schritt über die Schwelle das Gefühl, nach Hause zu kommen. Ein Haus, das zum Wohnen einlädt, zum Arbeiten, zum Verweilen – es könnte ewig so weitergehen. Vor zwei Jahren hielt die Welt den Atem an. Corona war aufgetaucht, der Übergang nach Italien versperrt. Nun ängstigt uns die russische Armee. Was wird wohl die Begleitmusik sein bei der nächsten Wiederkehr?

 

Jakob Messerli

Lo Studio Cascina Garbald – uns specie di «monastero secolare», un luogo ottimo per leggere, pensare, scrivere per quattro settimane.

Grazie mille!

 

Patrizia Ruth Pancaldi

Traduttrice

Sono profondamente grata alla Fondazione Garbald per avermi consentito di lavorare al mio progetto di traduzione, offrendomi una contesta cosi privilegiato come quello dello Studio Cascina. Qui ho trovato la necessaria serenità di spirito e concentrazione per poter partire, per muovere i primi passi nella traduzione dell’opera, circondata da una nature incontaminata, dalla fresca bellezza della valle. Il riposo fisica e mentale, le lunghe passeggiate nei boschi, il contatto e scambio con la comunità locale, il tempo per riflettere senza fretta, tutto questo hanno reso il mio soggiorno unico, indimenticabile e altamente produttivo.

Sarà per me una gioia e un onore, una volta che l’opera – spero – sarà pubblicate in italiano, menzionare tutto questo e ringraziare di nuovo di cuore la Fondazione Villa Garbald. Questo luogo, Studio Cascina, la Fondazione Villa Garbald, Castasegna, la Val Bregaglia, purificano il corpo e la mente, e dispongono naturalmente a intraprendere il lavoro intellettuale che ci si è prefissi. Qui si raggiunge un equilibrio e un’intensità di concentrazione difficilmente ritrovabili altrove.

A Siska e Arnout va inoltre il mio ringraziamento di cuore, per la loro gentilezza e disponibilità. Sono gli “Angeli Custodi” di Villa Garbald e degli ospiti di Studio Cascina, e li porterò sempre nei miei più preziosi ricordi.

Con affetto,

Patrizia Ruth Pancaldi
Bologna - Italia

 

Barbara Holler

Geschäftsführerin des Zentrum Altertumswissenschaften Zürich

Zwei wunderschöne Wochen in dieser Idylle sind leider viel zu schnell vergangen. So viele gute Gedanken, entspannte Momente und wunderbare Wanderungen und Spaziergänge. Ich habe es sehr genossen, hier sein zu dürfen – die inspirierende Atmosphäre des Studios, die Freundlichkeit aller in Castasegna und die grandiose Umgebung!

Vielen Dank für die Gastfreundschaft, hier schreibt und lebt es sich ganz wunderbar!

 

Prof. Sabine Reh

Professorin für Historische Bildungsforschung Humboldt-Universität zu Berlin

Es ist ein grosses Glück.

Hier sein zu können. Zu schreiben, zu lesen und nachzudenken, Ideen zu haben und sie schreibend dann doch wieder zu verwerfen. Ein Wort zu ersetzen durch ein anders, ganze Sätze streichen und neu oder an anderer Stelle zu formulieren … und am nächsten Morgen zu lesen, was ich geschrieben habe und es nochmal zu ändern, Kleinigkeiten nur. Einfach immer weiter zu machen und als Leserin zu schreiben.

Und dann vom grossen Arbeitstisch aufzustehen und immer wieder den Blick durch die Tür (Glastür!) zu werfen. Die gelbe Villa links, ob in gleissender Sonne oder in grau, jedenfalls mit luftigem Giebel, rechts das Wohnhaus mit typischem und schwerem Dach, darüber Schichten bewaldeter Hänge und dann die felsigen, unterschiedlich schimmernden, manchmal auch verborgenen richtigen Berge. Der Rahmen – also der Türrahmen – dramatisiert den Raum in ein nahes Bild, alles ist so nah wie das Schlagen der Kirchturmuhr. 

Danke an die, die das mir ermöglichen: Otfried für seine beharrlichen Hinweise auf die Schönheit des Bergell, der Stiftung für die schnelle Entscheidung, Arnout für die Tipps an die Sekretärin, wie man aus Deutschland online das Schweizer Postauto buchen (also bezahlen) kann und Siska für alle Einzelheiten, die sie bedenkt: die Giesskanne mit Tuch gegen die Mücken und schwerem Holzstück für die Eidechsen und den Hinweis, das Huhn nicht zu füttern. Die Gefahr war gering. In der Grossstadt, wo ich lebe, komme ich nicht auf den Gedanken, die Tauben zu füttern – oder auch andere Tiere … meine erste Begegnung mit dem Huhn war aber erstaunlich. So sauber, flauschig fast, hat es sich mit mir zusammen erschreckt und flüchtete schnell die Treppe in den abschüssigen Garten …

Wie soll ich je wieder ohne diese Nähen, die mich getragen haben, leicht schreiben?

Vielen, vielen Dank

Sabine Reh und Matthias

 

Prof. Kirsten Bomblies, Prof. Alex Widmer

Deputy head of Institute of Molecular Plant Biology, ETHZ 
Professor für Ökologische Pflanzengenetik am Institut für Integrative Biology im Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich

It is so wonderful here. Thank you so much for an absolutely delightful «thinking retreat». The beauty of the mountains, the old storied village, the glow-worms in the evening, the soul-full sound of the old church … It allowed some deep-thinking time, and, while very productive, was also intensely relaxing. The house is perfect. What a place to connect both witer ideas as well as the outdoors.

Thank you for a perfect time!

Kirsten Bomblies


Herzlichen Dank für den wunderbaren Aufenthalt in der Cascina! Was für ein einladender, gemütlicher Ort, der zum Nachdenken, Entspannen und Erkunden einlädt und die Möglichkeit bringt, ohne Ablenkungen tief zu versinken im Denken! Der Ruf des Kuckucks hat uns geweckt und durch den Tag begleitet und der Flug der Glühwürmchen im Garten hat uns in kindliches Staunen versetzt. Danke!

Alex Widmer

 

Prof. Dr. Christoph Hoffmann

Universität Luzern, Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Wissenschaftsforschung

Als erstes kommt das Huhn, dann etwas später die kleine graue Katze, am Mittag, vielleicht, auch die fuchsfarbene.

Auf dem Nachmittagsspaziergang treffe ich sie wieder, und die anderen Katzen, den grossen grauen Hund mit den fliegenden Ohren, die Schafe, die Ziegen unten an der Maira. Bald kenne ich alle Tiere im Dorf. In der Sonne liegt die Zauneidechse auf der Stufe im Eingang. Morgens um 5, immer ein bisschen früher, mit der Dämmerung wandernd, fangen die Vögel an, zwitschern, manche singen.

Ich sitze an diesem Tisch und habe darüber geschrieben, ob Fische und Bienen Farben sehen können. Ein alter Streit, lange entschieden.

Vielen Dank für diese Zeit

 

Franziska Löpfe

Autorin

Si sta bene in questa cascina!
Ein grosses Kompliment an Architekt Armando Ruinelli.
Auch vielen Dank an Siska Willaert für ihre umsichtige Betreuung.
Das Feuer vom Cheminée und die schlichte Eleganz der Räume haben mir Ruhe und ein Paar Gedanken geschenkt.

 

Prof. Dr. Eva Weber-Guskar

Lehrstuhl Ethik und Philosophie der Emotionen, Ruhr Universität Bochum

In diesem architektonischen Kleinod «Studio Cascina» habe ich grosse Ruhe und Konzentration gefunden, um im Bergeller Vor-Frühling über Zeit und Ethik nachdenken und schreiben zu können.

Vielen Dank!

 

Prof. Dr. Dario Gamboni, Johanna Weis

Kunsthistoriker, emeritiert (Université de Genève), Künstlerin (Berlin)

Au lieu des châtaignes, ce sont nos idées qui ont mijoté pendant deux semaines dans la cascina, stimulées par le soleil, les marches dans la vallée, les traversées quotidiennes de la frontière et la lecture de Silvia Andrea. Un lieu parfait où mener le dialogue entre mots et images, merci à Siska – Arnout était en voyage – de l’hospitalité !

Dario Gamboni


Zeit zum Träumen, Zeit zum Fabulieren, gemeinsame Arbeitsstunden, viele Diskussionen, viel Sonne – leider überschattet vom seit 14 Tagen andauernden Krieg in der Ukraine.

Johanna Weis

 

Tanja Schmidt

An diesem wundervollen Ort ist mir wieder einmal bewusst geworden, durch was für eine Vielzahl an Optionen und Reize ich im Alltag abgelenkt bin. Die klare Formgebung und Schönheit des Studio Cascina Garbald sowie die faszinierende Landschaft des Bergells, lassen Kreativität, Energie und Gelassenheit entstehen.

Es ist ein Privileg im «Denklabor» (so wie es auf dem Haustürschlüssel steht) meine Arbeit zum Thema Gendermedizin verfassen zu dürfen. Herzlichen Dank.

Tanja Schmidt, Zürich

 

Anja Bayerwaltes

Bildende Künstlerin / Dozentin für Malerei am Institute of Performative Arts Maastricht, Zuyd University of Applied Sciences, Niederlande

Hier mischt sich
Zwischen Himmel und Erde
Blütenhonig mit Kastanienrauch                     
Rückzug mit Feigenmarmelade
In vertikalen Jahreszeiten
trifft mein mit Mehl beschneites Croissant
erstaunt auf beschneite Schneegipfel

Neben mir schlafen die Kastanien
nehmen sich ihre Zeit
Der Mensch fügt sich
widmet sich der Glut
Wenn das Leben ein Ziel hätte, wäre es hier

Ich kann mich nur der Gegenwart ergeben
Malend, zeichnend, schreibend, fotografierend, filmend wieder Material erzeugen
statt Vergangenes abzurunden
Das Gelb der Lärchen klettert in weichen Pinselstrichen den Kamm hinauf
Nach unten mischt sich kaltes Grün
Mit schattigem Blau, lodernde Goldtöne in den dunklen Flächen
In der Dämmerung angenehme Reduktion
der eindrücklichen Konturen der Berge gegen den Himmel
Zeichnen erweist sich wieder als gute Methode
das Anwesende zu portionieren
Die Wolken sind auch willkommen

Ich fühle mich aufgebahrt und mit aller Liebe bedacht
von allen Farben der Welt
In einer Architektur, die sich schon schnell zur zweiten Haut entwickelt
die jedes Material mit der größten Sorgfalt würdigt
und mit dem feinsten Gespür seine Funktion- glücklich zu machen- bedenkt
Die menschliche Fähigkeit, zu bauen, bündelt sich hier in jeder Fläche jeder Schraube und
Steckdose
Und das Material erwartet das Gleiche
von Dir.

 

Marc Graf

In der sonnigen Stille der wundervollen Umgebung und in heimeliger Atmosphäre einen grossen Teil meiner Masterarbeit schreiben zu können, war ein grosses Geschenk!
Zwischendurch liess sich der Gedankenstau mit einem Spaziergang im Brentan vertreiben und der tägliche Besuch des schwarzen Huhnes hatte beim Arbeiten am Computer auch heitere Momente aufkommen lassen.

Vielen Dank für die schöne Zeit an die Fondazione Garbald und an Siska + Arnout für die liebevolle Betreuung!

Marc Graf – Zürich

 

Lili Licka

Landschaftsarchitektin Wien

In einem wohlüberlegten Hause über das Entwerfen zu schreiben, ist eine Befriedigung. Vier Wochen in einer besonderen Landschaft über das Gestalten von Landschaft zu schreiben, ist eine Herausforderung.
Beides hat sehr gut getan.
Das Haus, die Umgebung, die Stiftung, die Führungen, die Kunsteinrichtung und die Kunst im Tal, die umsichtige Betreuung durch Arnout und Siska – und die Kräuter im Garten – einfach perfekt.

Vielen Dank für diese Möglichkeit, die Gedanken zu sortieren.

 

Pfr. Dr. Daniel Schmid Holz, Pfrn. Sigrun Holz

Als wir ankamen, blühten die Wiesen im Kastanienhain noch – der Frühling kehrte in diesem Jahr auch im Bergell spät ein. Nach vier Wochen, als wir wieder abreisen, sind immer noch nicht alle Wiesen gemäht. 
Für uns: ein langer, langer Frühling, in dem wir in 2000 Seiten Habermas eintauchen und uns herausfordern lassen. Hulda, das schwarze Huhn, besucht uns täglich und sucht die Brosamen, die von unserem Tisch gefallen sind. Danke für die Möglichkeit, hier unseren Studienurlaub zu verbringen – auch an Siska und Arnout!

 

Prof. Dr. Ralph Hertwig

Direktor, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin

Die Zugfahrt von Berlin war lang – fast 14 Stunden – aber es war eine schöne und mühelose Art, sich zu entschleunigen und sich auf diesen besonderen Ort einzustimmen. Jeden Tag, manchmal fast jede Stunde war das Wetter und damit die Stimmung eine andere. Der Blick vorbei am Roccolo in die Berge hat so – obgleich immer die gleiche Perspektive – einen anderen Blick auf die innere und äussere Welt geöffnet. Beste Vorausetzungen für neue Einfälle aber einfach auch nur für Kontemplation.

Herzlichen Dank an Euch + die Stiftung

P.S. Ein Ort, bei dem man im Moment der Abreise ans Zurückkommen denkt!